GTech Automatisierungstechnik baut und entwickelt maßgeschneiderte sowie vollautomatisierte Maschinen. Die Vorstandsdirektorin der Sparkasse OÖ, Stefanie Christina Huber, auf Besuch bei GTech-Chef Josef Gebeshuber.
OÖ Magazin: Herr Gebeshuber, was sind die Kernaufgaben von GTech?
JOSEF GEBESHUBER: Wir stellen Maschinen und Anlagen für die Automobil- und sonstige Fertigungsindustrie her und bieten auch eigene Systeme für die Ausgabe von Dienstkleidungen in Krankenhäusern an.
Wann haben Sie Ihr Unternehmen gegründet? GEBESHUBER: Das war 1997. Damals war das Unternehmen noch in meinem Keller angesiedelt, weil ich gerade das Haus für meine Familie baute. Der Keller war als Erstes fertig. Dort waren wir drei bis vier Jahre. Seit 2007 sind wir am jetzigen Standort in Ried im Traunkreis.
STEFANIE CHRISTINA HUBER: Das ist interessant. Sie haben Ihr Unternehmen vor mehr als zwanzig Jahren gegründet und ich habe vor etwas mehr als zwanzig Jahren in der Sparkasse Oberösterreich zu arbeiten begonnen. GEBESHUBER: Unsere beiden Unternehmen sind in der Zeit auch schon ein gutes Stück gemeinsam gegangen. Ich bin seit Anbeginn Kunde der Sparkasse OÖ. Die Bank hat mich seit der Betriebsgründung unterstützt und begleitet. neration. Frau Huber, Sie sind seit Anfang des Jahres Vorstandsdirektorin der Sparkasse Oberösterreich und zuständig für das Firmenkundengeschäft. Nun sind Sie zu Besuch bei GTech. Was ist Ihnen bei derartigen Firmenbesuchen wichtig? HUBER: Ich möchte vor allem die Unternehmen besser kennenlernen. Die persönliche Begegnung verbindet viel stärker als ein Telefonat. Der direkte Kontakt zum Unternehmen verschafft einen persönlichen Einblick in die Firma. Erst wenn ich als Bank genau weiß, was ein Unternehmen braucht und welche Geschäftsidee dahintersteht, kann ich maßgeschneiderte Services und individuelle Lösungen anbieten. Maßgeschneidert sind auch die Maschinen, die GTech herstellt. Ihre Maschinen sind ja nicht von der Stange zu beziehen. GEBESHUBER: Individuelle Lösungen sind unsere Kernkompetenz. Dort, wo mehr als ein Serienprodukt gebraucht wird, sind wir der richtige Ansprechpartner. Herr Gebeshuber, was macht Ihre Maschinen so besonders? GEBESHUBER: Es sind immer passgenaue Sonderlösungen, die speziell für diesen Kunden entwickelt und hergestellt werden und dabei die Produktionsqualität sowie -quantität beim Kunden erhöhen. Es wird also der Ausschuss deutlich reduziert. Die Maschinen sind exakter, langlebiger und damit auch verlässlicher. Sie beliefern auch die Automobilbranche. Womit zum Beispiel? GEBESHUBER: Wir machen Gasfedern, das sind die länglichen Teile, die links und rechts an der Heckklappe von Autos montiert sind. Sie helfen, dass sich die Heckklappe sanft öffnet sowie schließt, und verhindern, dass die Klappe einfach nach unten fällt. Diese Federn bzw. Dämpfer werden aber nicht nur in Autos verbaut, sondern finden auch in vielen anderen Bereichen Anwendung wie zum Beispiel als Hilfe zum Gewichtsausgleich bei Büro- und Haushaltsmöbeln. Wir fertigen zudem auch komplette Achssysteme oder Verteilergetriebe. Der Fahrzeugbereich macht bei uns einen ganz erheblichen Anteil aus. Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie? GEBESHUBER: Wir bei GTech sind rund 145 und gemeinsam mit unserem Partner Tool Service bestehen wir aus knapp 200 Mitarbeitern.
Sie machen sehr viel für Ihre Mitarbeiter und haben sogar ein eigenes Fitnessstudio im Unternehmen eingerichtet. Warum?
GEBESHUBER:Wir haben seit 2003 ein großzügiges Pausensystem etabliert. Jeder kann in die Pause gehen, wann er will, und dabei machen, was er will. Das Fitnesscenter ist nur ein Angebot. Wir haben auch Räume zur Entspannung mit allen erdenklichen Unterhaltungsmöglichkeiten. Zudem gibt es bei uns auch einen eigenen Sportverein mit vielen Sparten. Daneben bieten wir unseren Mitarbeitern viele weitere Vorteile. Rund um uns sind namhafte Unternehmen angesiedelt. Da wir viele unserer Mitarbeiter selbst ausbilden, müssen wir ihnen etwas bieten, damit sie auch langfristig bei uns bleiben. Wrr müssen ihnen aber auch ein entsprechendes Angebot präsentieren, damit sie überhaupt erst zu uns kommen. Wir sind schon vom Aufgabengebiet her ein interessanter Arbeitgeber und sind das sicherlich auch im sozialen Bereich.
Sie bekommen starke Konkurenz aus dem asiatischen Bereich. Was halten Sie dem entgegen?
GEBESHUBER: Es gibt ein sehr starkes Preisgefälle von Europa nach Asien. In Indien liegt der Stundenlohn bei einem Euro. Wie sollen wir da also je mithalten? Das ist unmöglich. Bei uns macht die Hälfte des Preises die Dienstleistung aus. Deshalb zählt auch der Facharbeiter so enorm bei uns. Aber das Wichtigste ist eigentlich die Beziehung zu den Kunden auf der Ebene von mehr Qualität und Verfügbarkeit von Anlagen. Da müssen wir drehen. Wenn ein Kunde einfach billigere Anlagen möchte, dann sind wir sicherlich nicht der richtige Ansprechpartner. Wir wollen unseren Kunden Konzepte bieten und Anlagen bauen, mit denen sie erfolgreicher am Markt werden. Also, dass sie störungsfreier, prozesssicher, schneller und effizienter mehr produzieren können. Damit unsere Kunden in der Produktion einfach einen höheren Output haben. Dann können wir auch sagen, dass wir unsere Existenzberechtigung haben.
HUBER: Über die Qualität muss man punkten.
GEBESHUBER: Genau, so ist es.
Gibt es da Parallelen zum Bankgeschäft?
HUBER: Wir werden als Sparkasse Oberösterreich nie den Preis einer reinen Onlinebank unterbieten können. Bei uns stehen persönliche Kundenbeziehung und Service im Fokus. Wir wollen unsere Kunden verstehen und nicht nur irgendwelche Rechensysteme anwenden, die dann die maximale Kredithöhe ausweisen. Unser Geschäftsmodell ist auf die Zukunft ausgerichtet. Jeder Kunde entscheidet selbst, wie er mit uns in Kontakt treten möchte: zum persönlichen Gespräch in der Filiale vor Ort, bequem online von zu Hause aus oder von unterwegs.
Corporate Data
Die GTech Automatisierungstechnik GmbH wurde 1997 von Josef Gebeshuber als „Ein-Mann-Garagenfirma“ gegründet. Nach einer Aufbauphase im Technologie- und Innovationszentrum Kirchdorf übersiedelte GTech 2007 an seinen aktuellen Standort Ried im Traukreis, der in den Folgejahren sukzessive ausgebaut wurde. Heute beschäftigt das Hightech-Unternehmen 140 MitarbeiterInnen und hat sich international als Komplettanbieter für komplexe Mess-, Richt-, Prüf- und Montageanlagen im Großserien-Segment etabliert.
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